Corona und neues Erleben trotz Lockdown

Was habe ich neues Erlebt dank Corona?

Gerne bin ich dem Aufruf von Ulrike vom Bambooblog gefolgt, mich bei der Blogparade zu beteiligen. Denn auch ich finde Corona ist wirklich übel, aber kein Weltuntergang. Wenn wir uns alle an die Regeln einhalten, die ich außerdem für sehr sinnvoll halte und auf andere achtet, haben die meisten doch ein komfortabeles Leben. Da kannte ich früher als Kind schon andere Zeiten mit Hunger, Kälte und Einsamkeit.

Aber zum Glück leben wir jetzt in den 2000ern.

Was durfte also ich erleben in Corona, was ich toll fand und neu für mich war.

Vor mehr als 5 Jahren wurde keine 1500 Meter neben uns ein Einkaufszentrum gebaut. (Ich kenne das Stadtviertel Pasing hier nur als Bauloch.) Als damals bis heute das Viertel auf links gedreht wurde (Bahnhofumbau, neues Viertelzentrum, neues Einkaufszentrum, neuer Pasinger Marienplatz, neue Einkaufsstraßengestaltung u. v. a. m.) War plötzlich unendliche Stille, ich höre nur noch zwei Baustellen.

Die Musikschule von nebenan dröhnt nicht mehr herüber bei offenen Fenstern, so das nun mehr Tiere im Garten sind. Autos hupen nicht mehr aggressiv an unserer Kreuzung vor der Mietwohnung. Keine Gettoblaster und grölenden Betrunkenen vom Bahnhofsviertel, die nachts durch unsere Straßen schwanken. Das ist mir am meisten aufgefallen.

Systemlelevanter Stinkekäse Buch von Manuela Merl Coverbild

Neu war in diesen Zeiten ein Buch zu veröffentlichen, das ganz ohne Buchhandel und Presse im Verkauf gut läuft. Die treuen Fans ließ ich die ganze Zeit am Werdungsprozess teilhaben, und so kamen schon Bestellungen vor der Fertigstellung bei mir an. Einfach nur schön. Der Buchhandel lamentierte mit Corona, sie wissen nicht, ob es gehe … ich meine einfach der Titel störte sie. Aber ich wollte einen frechen Titel. „Systemrelevanter Stinkekäse“ sogar ein Verlag wurde aufmerksam auf mein Buch, allerdings einer der Verschwörungsbücher veröffentlicht. Natürlich gab ich ihm weder ein Exemplar noch antwortete ich auf die Anfrage. Nein, mein Buch hat nichts mit Corona in dem Sinne zu tun. Systemrelevant heißt nur einem ist etwas fast überlebenswichtig. Mir ist Käse wichtig, ich liebe ihn und zwei Tage ohne und ich vermisse ihn so sehr. Käse ist meine einzige Sünde! Ja, ich gestehe.

Dann lernte ich, man kann auch gut ein Jahr ohne Friseur auskommen, weder bekommt man gleich Spliss wie einem im TV eingeredet wird, noch bekommt man lila Streifen im Gesicht davon. Vielleicht habe ich nur gutes Material auf dem Köpfchen? Wer weiß.

Ebenso fand ich heraus, dass man weder Familie vermisst noch Leute, die anrufen, denn die, die einen wirklich mögen, melden sich auch so.

Den Schwachen bot ich eine Schulter bis jetzt, und anderen gab ich den Laufpass … Auch das ist ein positives Erlebnis zu sehen, wie sich die Welt wandelt.

Ich machte meinen ersten VHS-Kurs eine Fortbildung zu meinem Nebenberuf, er war zwei Stunden lang und es war herrlich. Da ich derzeit mobilitätseingeschränkt bin und auch körperbehindert, fand ich das Onlineangebot echt super. Denn früher gab es das nicht, heute kann jeder mit machen, ob liegend im Bett oder im Jogger auf dem Sofa, wann gab es schon so viele Sachen, wo Behinderte online teilhaben können.

Auch Theatervorstellungen und Musikkonzerte, Museumsführungen schaute ich mir Live über meinen Rechner an, das nenn ich Inklusion! Schade, dass viele Musiker und Theater wieder zurückwollen zum analogen Auftreten, dann entgeht vielen Behinderten dieser Genuss wieder.

Wenn andere Online einiges bieten, konnte ich als Künstlerin, Fotografin und Autorin nicht zurückbleiben. So bot ich auf meinem Youtubekanal Manuela Merl zwei Ausstellungen ebenfalls online an. Die ich zusammen mit dem Pasinger Archiv gestaltete.

Freunde und ich machten unser erstes Postcrossingtreffen online. Meeting darf ich nicht mehr sagen, weil es eben online war. Also trafen wir uns vor den Rechnern und tauschten uns über alle möglichen Themen aus, obwohl wir kilometerweit entfernt waren. Uns verbindet das Hobby Postcrossing. Eine Erklärung, was das ist, findet man hier auf dem Blog Chaosreporter.de.

Postkarten für Postcrossing

Postkarten für Postcrossing

Was noch kommt ob mit oder ohne Corona Lockdown?

Im Sommer wird ein Interview in einem Radiosender in Bayern übertragen, es geht über meine Person, meine Kunst und mein Hobby. Darauf freue ich mich sehr.

Ganz besonders freue ich mich allerdings auf meinen runden Geburtstag, den feiere ich groß mit allen Freunden. Jeder bei sich zu Hause, aber doch verbunden. Wie möchte ich noch nicht verraten. Jeder Geburtstagsgast bekommt Post und kann mich online sehen… Wie das geht, schreibe ich, wenn alles funktioniert hat, dann können alle Leser das gerne nachmachen.

Wie schaut es bei den Lesern meines Blogs aus? Was haben Sie/Du neues oder schönes erlebt?

Ulrike hat noch viel spannederes erlebt hier geht es zu ihrem Blog.

 

 

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2 Responses to Corona und neues Erleben trotz Lockdown

  1. Ulrike sagt:

    Moin!
    Vielen Dank für den schönen Beitrag! Ich freue mich sehr. Dein Humor und positives Denken haben mir ein Schmunzeln gebracht:
    Alles Gute
    Ulrike

  2. Pingback: Blogparade: Ohne Corona hätte ich das nicht erlebt! | Bambooblog

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