Plastikfreier Sauerrahm, Magdalena und Ökoversandhandel
Tag 11:
Vormittags stand heute einiges an Einkäufen an, sauere Sahne ist leider bisher nirgends ohne Verpackung zu bekommen, so sah ich in meinem Supermarkt nebenan einen Bio-Sauerrahm in dünner Plastikverpackung mit grüner Papierverstärkung aus Altpapier herum, ist zwar nicht ganz plastikfrei, aber zumindest eine Alternative, und wieder etwas für die „Plastikkasse“. Tee ist auch problemlos in Recyclingpapier zu bekommen ohne Kartonlackierung. Was ich auch sah, war in einem anderen Markt ein Schweizer Joghurt in einem Keramiktöpfchen, das man hinterher als Weingefäß benutzen kann oder als Sammelbehälter für Büroklammern und sonstige Kleinteile. Das Kurioseste, auf das ich stieß, als in der Innenstadt unterwegs war, war jetzt schon im September ein Glas mit Weihnachtsgelee in Rotwein. Habe es gleich eingepackt für eine marmeladensüchtige Freundin zu Weihnachten, nicht nur plastikfrei, sondern auch günstiger als kurz vor Weihnachten von einem kleinen Hersteller.
Heute traf ich Magdalena vom Kosumexperiment Blog
Nachmittags traf ich mich mit Magdalena von Konsumexperiment, wir haben uns gemailt und einfach spontan getroffen. Wir lernten gegenseitig von uns, im Plastikthema. Ich lernte, dass man sich mehr trauen sollte, auch mal die eigene Papptüte aus dem Rucksack holen bei einer Bonbonbar im Kaufhaus, anstatt die Plastiktüten zu verwenden die angeboten werden. Die Dame an der Kasse stutzte zwar kurz, aber der Preis an der Bar bezieht sich ja auf die dragierte Ware und nicht auf die Verpackung. Auch der Laden hat einen Vorteil, Papier wiegt vielleicht ein paar Gramm mehr als die Plastiktüte des Ladens. Ich bewunderte Ihre Konsequenz, wenn etwas nicht zu bekommen war ohne Verpackung. In einem Kräuterladen, der partout nicht die getrockneten Lebensmittel in die Tüte der Kundin füllen wollte, nahm sie die Klinke in die Hand und ging. Magdalena gibt dem Handel ein gutes Zeichen nämlich „Ich will keinen Müll“. Auch zeigte sie mir, wie simpel, das System von Call-a-bike ist. Viele von uns kennen diese Räder mit den auffälligen Gepäckträgern und dem Logo der Bahn. Auf dem Rad, das irgendwo frei in der Prärie steht, befindet sich eine Telefonnummer, über diese bekommt man einen Freischaltcode, eingeben, aufsteigen, fertig. Wichtig man sollte sich vorher dort registrieren. Tolle Sache, wenn bei uns wieder mal der öffentliche Nahverkehr nicht funktioniert. Ich wiederum zeigte Magdalena, Läden, in denen man Behältnisse, Gläser, nachfüllbares Waschmittel, Kosmetikherstellungsbedarf und Zimtlatschen bekommt. Magdalena ist eine ganz tolle junge toughe Frau, ich denke, sie wird es noch weit bringen! Danke, das ich Dich kennenlernen durfte.
Ökoverhandel eine gute Idee?
Tag 12:
Eigentlich sollte ich heute raus gehen um etwas zu fotografieren aber das Wetter ist zu schlecht, und wenn ein Job kein Geld bringt, überlege ich mir zweimal, ob ich meine Kamera in Gefahr bringe. Also beschloss ich heute einen Bürotag einzulegen. Auch hier bin ich umringt von Plastik, früher bestellte ich Stifte ohne Lackierung und Bleistiftverlängerungen bei einem Ökoversandhandel aber leider stellten diese auch ihr Sortiment auf Plastik um … Ich bin enttäuscht. Das Einzige, was ich mir noch dort kaufen werde, sind Teelichte ohne Aluhülle und eine große Lampe mit Kupferspule im Inneren zum mit der Hand kurbeln. Wir haben im Haushalt schon eine Taschenlampe mit Kurbel, und ich kann nur jedem Empfehlen sich so ein Gerät zu holen, hier kann man wirklich effektiv der Umwelt helfen. Auch brauchte ich einen Rasierapparat ohne Ladestation für ein Familienmitglied, bei den großen Elektromärkten kaum zu bekommen, oder so oft eingepackt, dass man schon einen zweiten Apparat aus dem mitgelieferten Verpackungsmüll basteln könnte, also bestellte ich einen eines amerikanischen Herstellers mit Stromstecker.
Warum ich kein Gerät mit Akku oder Ladestation kaufe?
Oft sind im Inneren ganz normale wiederaufladbare Batterien verbaut, die man eigentlich wechseln könnte (sägt man seine elektr. Zahnbürste auf), aber die Hersteller der Geräte verschweißen einfach die Akkus. Bei Spielzeug machen die Hersteller gerne Sonderformate wie bei einem fernlenkbaren Polizeiauto, allein ein verschweißter Akku kommt auf 30 Euro, Unsinn. Auch werden manche Ladestationen vom Strom nicht herunter gedrosselt oder getrennt, wenn der Akku voll ist, und munter läuft der Stromzähler weiter, wenn das Gerät schon lange aufgeladen ist. Darum halte ich Ladestationen für unsinnig und unnütz. Hier sollte mal, wenn es schon nicht unumgänglich ist, ein einheitliches System her, ich hasse es, zig Ladestationen zu haben. Strom aus der Dose ist auch günstiger und braucht keine Aluminiumverpackung und gefährliche Batteriesäure, also back to the Stecker, wo es geht! Die Entsorgung normaler Elektrogeräte ohne Akkus ist auch für die Kommunen einfacher.
Schön wäre ein Netzwerk zu bilden aus Verpackungsfreien Menschen, die sich austauschen am Ort, in dem man lebt. Oder mehr friedlich den Mund aufmachen.
Plastikfreies Mittagessen heute:
Tag 11: Maiskolben im Stück mit Handgemachter Butter und Kartoffeln mit Sauerrahm
Tag 12: Couscous Salat (Gurke, Karotte, Schinken, Schinken, Maisrest, Sauerrahmrest)
Dank Plastikpostler … 3 Extracent in die Plastikkasse für eine Ökologische Spende
Weitere Infos zum Thema:
Ein Monat plastikfrei Einkaufen
Danke, Manuela, fürs Kompliment 🙂 Und danke für all deine Tipps!