Ca. 80-jährige Frau legt Kronleuchter neben Recyclingtonnen an die Wertstoffinsel Manzinger Weg
Vor einigen Wochen, als ich vom Einkaufen zu meiner Wohnung ging, vorbei an den Recyclingcontainern am Manzinger Weg, sah ich dort einen Deckenkronleuchter neben dem Container für Dosen liegen. Ich sagte laut zu einer ca. 80-jährigen Frau die daneben stand: „Jetzt schmeißen die Leute schon wieder Möblierung hin, diese Ferkel!“ Die Dame schaute mich an und sagte mir ins Gesicht: „Ach, der Kronleuchter ist doch noch schön und zu gebrauchen, denn soll mal jemand mitnehmen. Er ist von mir, ich kann ihn nicht mehr gebrauchen.“
Ich erklärte lange der alten Dame das ein Kronleuchter nicht neben die Mülltonnen gehört, sondern auf den Wertstoffhof oder wenn er noch intakt ist, kann man ihn auch der Halle 2 oder eben einem Sozialkaufhaus geben. Darauf entgegenete die Dame: „Ich bin Alt und weis das nicht.“ Ich erklärte ihr dann, das bei Sperrmüll, und nichts anderes ist der Kronleuchter, auch ihren Hausmeister fragen kann. Riet ihr aber, am Busbahnhof (der ca. 20 Meter neben dem Container ist), in den Bus zu steigen und zur Halle 2 zu fahren und dort den Kronleuchter kostenlos abzugeben, das andere noch etwas davon haben. Plötzlich meinte die Dame, sie wäre schlecht beisammen und kann das nicht. Ein Unmensch will man nicht sein. Ich riet ihr dann, sie solle sich doch kurz auf eine Bank beim Bäcker setzen und ausruhen und dann mit dem Bus weiterfahren. Wobei ihre Lippen waren gut durchblutet und auch so machte sie einen extrem sportlichen fitten Eindruck. „Warum soll ich überhaupt den Kronleuchter wegtun?“ Sagte sie zu mir. Nun erklärte ich ihr ruhig, weil die Fläche unter den Containern vom Recyclingunternehmen, bei der Stadt gemietet wurde, und keine Kronleuchter entsorgt.
Mein Telefon klingelte, just in dem Moment und ich ging ein paar Meter beiseite, während ich abhob, sagte ich aber noch zu ihr: „Bis mein Anruf erledigt ist, räumen Sie ihren Kronleuchter weg, die Bürger Münchens haben keine Lust mit ihren Steuergeldern ihren privaten Müll zu entsorgen, nur weil sie zu faul sind, es richtig zu machen!“ Kaum hatte ich mein 2 Minuten-Gespräch fertig, drehte ich mich wieder um, was soll ich sagen, der Kronleuchter lag noch da, aber die Müllsünderin war weg. Es war alles von ihr fest geplant nehme ich an, denn wäre sie wirklich so schlecht beisammen gewesen, wie sie behauptet hat, hätte ich sie noch im Umkreis sehen müssen.
Das mag ich besonders! Immer auf die Jüngeren schimpfen aber selber kein Stück besser. Keine Vorbildfunktion.
Ich war erstaunt, dass auch in so alten Personen noch ausreichend kriminelle Energie steckt. Man lernt nicht aus.