Als Kind wuchs man schon auf mit einem bunten Plastikspielzeug in der Hand auf. Nuckelte daran, aß später im Kindergarten aus Plastiktellern, hatte in der Schule Bälle und Filzschreiber aus Plastik, als Erwachsener bekam man vielleicht Bürostühle, Haarspangen, Elektrogeräte aus Plastik.
Plastik entgeht uns nicht, wir könnten schon, sagen von der Wiege bis zur Tod begleitet es uns. Ob bei der Geburt, wenn man das erste Mal Augentropfen aus einer Plastikverpackung bekommt, oder wenn wir sterben, wird vom Besuch eine Grabvase aus Kunststoff auf die schwarze Erde gestellt.
Ich kenne noch Zeiten mit weniger Plastik aus den 70ern und 80ern, als Kunden im Kaufhaus noch König waren und sich Kekse offen nach Gewicht kaufen, konnte. Der Kunde wurde von einer Dame die in eine Schürze gehüllt war bedient, die Kekse wurden vorsichtig aus dem Verkaufsdisplay der Kekstheke mit einer Zange entnommen und in eine schöne Pergamenttüte gepackt auf dem das Logo des Kaufhauses war. Ich frage mich die ganze Zeit, warum geht das heute nicht mehr? Ist es nur wegen des Geldes, weil ein Verkäufer zu viel Lohn kostet? Überall wird eingespart vielleicht irgendwann auch an Kunden? Vielleicht kaufen sich die Kaufhäuser bald selbst die Ware gegenseitig ab. Entschuldigung für den Einwurf des ironischen Satzes.
Als kleines Mädchen war ich oft auch bei der Milchfrau in der Donnersbergrstraße in München und holte mir einen Keramik Becher Milch zum gleich trinken, frisch aus der mechanischen Pumpe. Den Becher gab man nach dem Trinken einfach wieder zurück, und er wurde für den nächsten Kunden gewaschen. Käse und Wurst wurde früher auch in Papier verpackt und Kassenzettel gab es in manchen Läden gar nicht, der Verkäufer schrieb die Endsumme mit Bleistift auf die graue Umverpackung der Wurst. Und heute sind die Kassenzettel durch das sog. Thermopapier selbst schon verdächtig giftig zu sein (Bisphenol A).
Immer mehr Menschen in unserem Land wollen die Umwelt unterstützen, doch der Handel macht genau dies unmöglich, und das mit kühler Berechnung kommt mir vor. Anstatt den Aktionären mal Nullrunden zu bieten, wird Personal eingespart in allen Bereichen und immer mehr im Plastik gepackt um Transportkosten zu sparen. Sogenannte Packeinheiten oder Griffeinheiten sind praktischer zu verkaufen (6 Dosen zusammen in Folie umschweißt) und besser zu transportieren für den Kunden, sagen die Hersteller.
Sogar Kirchen packen ihre Limonaden mittlerweile im Plastikflaschen, hier schäme ich mich langsam, Christ zu sein. Denn ich dachte, wir Christen schützen die Umwelt, alles, was uns gegeben ist? Darüber sollten wir mal gemeinsam nachdenken.
Plastik befindet sich auch in unserer Kleidung, als Putzkörper in der Zahncremetube, oder als Reinigungsperlen in Peeling, Seife, Duschgel, aber auch in anderer Form finden wir dieses Material in Cremes.
Ist Ihnen bewusst, dass dieses alles irgendwann im Abwasser landet, von da aus im Meer, als falsches Futter in den Fischen und wieder auf unserem Teller?
Auch die superkuscheligen Mikrofaser- und Fleecepullover verlieren mit den Jahren Fasern, die in der Waschmaschine landen und anschließend im Abwasser.
Unsere Umwelt kommt mit Plastik überhaupt nicht klar.
Liebe Leute! Es geht auch ohne, ich brauche mich jedes Jahr ein neues Handy, keine Plastik Schnüre, wenn es Hanfseile gibt, keine Flaschen aus Plastik, wenn es Glas gibt und keinen sonstigen Unsinn. Wo führt uns denn das sonst noch hin?
Irgendwer sagte mal, der Mensch ist das Tier, das sich selber ausrottet. Hier kann ich nur sagen „Wie wahr!“
Und zu allem Unsinn obendrauf wollen sie uns jetzt noch die kleinen Plastiktüten verbieten? Den Endverbraucher abstrafen? Für Fehler des Handels? Angeblich will der Endkunde die Plastikverpackungen, aber das ist eine Minderheit inzwischen. Gut es gibt einige die es sich leisten können beim kleinen Bauern um die Ecke alles offen und frisch zu kaufen. Anders als ein Hilfsempfänger oder Rentner, der auf seinen Supermarkt angewiesen ist.
Auch durch Monotonie der Supermärkte gibt es immer nur das Gleiche und die üblichen Artikel, kleine Bauern haben keine Chance den Endverbraucher zu erreichen, sie werden von Großkonzernen einfach nicht gelistet. Leute steht auf! Kämpft endlich für Eure Umwelt, dass es sie noch eine Weile gibt. Oder wollen wir unseren Enkeln oder Urenkel eine Plastikwelt hinterlassen ohne Essen und Trinken dafür mit viel bunter Farbe und Aluminiumkuppel?
Verlangt im Geschäft wieder nach Limonade in der Glasverpackung. Schaut auf den Produkten die Rückseiten genauer an. Inhaltsstoffe übersetzen lassen von einer Suchmaschine, lasst Euch nicht von der Werbung verleiten Produkte zu kaufen, die hundertfach eingepackt sind wie Pralinen. Eine schöne Schokolade tut es auch, oder Rasierapparate die zehnmal mehr Plastik um das Gerät haben als nötig. Wenn schon dann werft euren Plastikmüll in Recyclingcontainer, lasst Euch keine Gegenstände aus Plastik schenken die entbehrbar sind wie Dekoartikel, die als Staubfänger enden, macht selber was. Gläser mit Kerzen, sammelt draußen Samenkapseln, Nüsse u. v. a. m.
Kauft Euren Kindern, lieber Holzklötze die Ihr selber bemalt mit ungiftigen Farben oder näht Euren Kindern selber Teddys und Puppen, selbst gemachtes bringt den Kindern mehr Freude als gekaufter Unsinn. Besinnt Euch auf die alten Werte von früher zurück, denn das, was euch früher Spaß machte, wird Euren Kindern heute auch Spaß machen, wir liefen alle ohne Plastikflaschen herum und lebten auch. Macht das Beste daraus! Spart Plastik!
Mehr Infos was alles im Meer schwimmt hier
Fangt im Kleinen an, legt Obst so an die Kasse ohne kleine Plastiktüte, wenn schon to go lasst den Plastikdeckel im Laden, nehmt Mehrwegtaschen, kleine Dinge geben ein großes irgendwann.