Ein klamottenmäßiger Selbstversuch – ausmisten über den Kleiderbasar
Eine Freundin, die derzeit ohne Arbeit ist, fragte mich vor einiger Zeit ob ich nicht Lust hätte sie auf einen Kleiderbasar einer katholischen Kirche zu begleiten. Na, klar für Unternehmungen bin ich immer zu haben, wenn man das Ganze mit einer schönen Tasse Tee verbinden kann. Neugierig, wie ich bin, fragte ich sie, ob sie dort verkaufe oder nur als Kundin hin wolle, sie sagte sie wolle, ihre Sachen verkaufen. Einige Tage überlegte ich, ob ich denn nicht auch besser ausmiste, viele Dinge sammeln sich über die Jahre an, die einem zu groß wurden oder nicht mehr stehen. So kamen ein paar Pullis und Shirts zusammen, rief kurz die Freundin noch einmal an und lies mich anlernen, wie man die Sachen zu kennzeichnen habe. Die Kirche bekommt von den Sachen einen kleinen Prozentsatz für ein Hilfsprojekt den Rest die Anbieterin.
An einem herbstlichen Donnerstagnachmittag brachten wir unsere zwei Tüten in die Kirche in Schwabing. Wir standen gut 45 Minuten, bis wir bei der Dame waren, die unsere Namen und Kleidung registrierte, sie wies uns mit forschen Unterton an, spätestens Montagmittag wieder zu kommen, um Geld und Restkleidung zu holen denn ansonsten falle alles an die Kirche. Wir versprachen pünktlich zu kommen und gingen von dannen.
In einem Café plauderten wir noch ein wenig und verabredeten uns für Montag zur Abholung unserer Sachen des Kleiderbasars.
Der Abholtag des Geldes und Restware.
Montag pünktlich in der Kirche angekommen, mussten wir erst gut 30 Minuten in der Schlange stehen, als uns die Kleidungsstücke richtig entgegengeworfen wurden, von selbiger Dame. Weder zusammengelegt noch in Reihe der Abgabe bekamen wir die Sachen zurück, es hieß nur 7,50 Euro bekommen sie. Was verkauft wurde, wurde nicht erwähnt. Meine Freundin hatte sich eine Liste gemacht mit Namen der Kleidungsstücke und Preise, die sie haben wollte, und sagte es fehlen ihr Teile. Wir sprachen dann die Dame an der Ausgabe und Kasse an, sie sagte nehmen sie die Sachen oder gehen sie, sie ist nicht verantwortlich für den Verkauf. Eine andere Dame vom Verkauf war so nett und schaute nochmals im Verkaufsraum nach ob dort Dinge waren, die übrig waren. Sie fand aber nichts und entschuldigte sich, dass viele Sachen oft verschwinden, weil oft geklaut werde, oder Etiketten mit Preisen abgerissen werden.
Traurig ging meine Freundin ihren Weg nach Hause, außer Spesen nichts gewesen, unsere Fahrkarte war teurer als das, was man bekam, und dann auch noch 2 Stunden Ettikettierarbeiten oben drauf. Nächstenliebe keine Spur …
Ergebnis, einmal und nie wieder. Meine Kleidung spende ich nun lieber dahin, wo wirkliche Not ist, und kaufe nur noch mehr gezielt ein. Zeitloses Design kann man immer tragen.